Etoro schränkt den Handel mit Kryptowährungen in Deutschland ein. Direkte Krypto-Käufe sind wegen regulatorischer Entwicklungen nicht mehr möglich. Nun setzt die Social-Trading-Plattform auf riskante CFD-Produkte.
Kryptowährungen wie den Bitcoin kann man nicht mehr direkt bei Etoro kaufen | Foto: Imago Images / Russian Look
Aktien, ETFs, Indizes, Währungen, Rohstoffe, Krypto – das Social-Trading-Portal Etoro bietet seinen Kunden viele Anlageklassen. Doch der Handel mit Kryptowährungen ist seit Kurzem in Deutschland eingeschränkt. Das bestätigt das Unternehmen auf eine Anfrage von DAS INVESTMENT.
Der Kauf von direkten Kryptowährungen ist "aufgrund regulatorischer Entwicklungen“ seit einiger Zeit nicht mehr möglich, erklärt das Unternehmen. „Zum jetzigen Zeitpunkt sind bestehende Krypto-Positionen nicht betroffen, und bestehende Nutzer können ihre Positionen nach Belieben halten oder schließen.“
Neue Positionen mit direkten Kryptowährungen könne man jedoch nicht mehr eröffnen. Als Alternative werden Krypto-CFD-Positionen ohne Hebelwirkung angeboten, so Etoro. Diese würden die gleichen Marktchancen bieten, „als ob der zugrunde liegende Krypto-Wert gehandelt würde“, behauptet das Unternehmen.
Etoro bietet nur noch Krypto-CFDs
Zwischen dem Kauf von direkten Kryptowährungen wie Bitcoin oder Ether und finanziellen Differenzkontrakten (CFD, Contracts for Difference) gibt es jedoch einige Unterschiede. So besitzt man beim Kauf von direkten Kryptowährungen die tatsächlichen Coins und kann diese etwa in die eigene Wallet verschieben.
Bei CFDs besitzt man die Coins oder Token nicht, sondern spekuliert lediglich auf die Preisbewegung. CFDs existieren nur innerhalb der Plattform des Brokers und haben in der Regel Spread-Kosten. Beim Kauf von direkten Kryptowährungen fallen dagegen meist nur die Transaktionsgebühren an.
Erlaubnis erloschen
Zu den genauen Hintergründen äußert sich Etoro nicht. Ein Blick in den Bundesanzeiger zeigt jedoch, dass die Erlaubnis des Finanzdienstleistungsinstituts „eToro Germany GmbH“ am 06. September 2023 erloschen ist.
Die Bafin äußert sich grundsätzlich nicht zu einzelnen Unternehmen. Jedoch warnte die Bundesanstalt erst vor wenigen Wochen vor Social-Trading-Plattformen. Denn diese verführen die Nutzer zum Kauf von risikoreichen Produkten, obwohl sie diese nicht ausreichend verstehen.
So zeigte eine Umfrage, dass die Mehrheit der Anlegerinnen und Anleger, die ihr Geld mittels Social Trading investiert haben, riskante Finanzprodukte besitzen. „60 Prozent gaben an in Kryptowerte, Hebelprodukte oder CFDs investiert zu sein. Von jenen Anlegerinnen und Anleger, die kein Social Trading nutzten, hielt lediglich ein Fünftel (22 Prozent) riskante Finanzprodukte“, schreibt die Bafin.
Das weiß auch Etoro. Auf seiner Webseite schrieb das Unternehmen noch vor einigen Wochen, dass 77 Prozent der Konten von Privatanlegern Geld verlieren, wenn sie mit den CFDs des Anbieters handeln. Ob und wann das Unternehmen wieder direkte Kryptoinvestments anbieten darf, ist offen. Auf eine Anfrage von DAS INVESTMENT erklärt das Unternehmen schwammig, das Geschäft in Deutschland ausbauen zu wollen.
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Author: Timothy Walker
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